Meldungen aus dem Bezirksverband Köln-Aachen
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"Und plötzlich war der Krieg da"

Feierliche Einweihung der Informationstafel auf der Kriegsgräberstätte Troisdorf-Kriegsdorf

RG Rheinland

Troisdorf. Frieden beginne weder in New York bei den Vereinten Nationen, noch in Brüssel bei der NATO oder in Berlin. Frieden beginne bei uns vor Ort, formulierte Lehrer und Koordinator Andreas Wüste die Motivation für das einjährige Schulprojekt am Heinrich-Böll-Gymnasium in Troisdorf. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums forschten ein Jahr auf der örtlichen Kriegsgräberstätte in Kriegsdorf und weihten im Beisein von Bürgermeister Alexander Biber und Schulleiter Ralph Last sowie zahlreichen Interessierten am 15. Juni feierlich die Stelltafel auf dem Friedhof ein.

Den Auftakt des Projekts bildete ein Workshop des Volksbundes, in dem die Aufgaben der Kriegsgräberfürsorge vorgestellt und diskutiert wurden, berichteten die Schülerinnen und Schüler. Anschließend recherchierten sie in Archiven, blätterten in Kirchenbüchern und befragten Zeitzeugen. So wurden aus großen Weltläufen und abstrakten Fakten persönliche Geschichten und Ereignisse. Die Jugendlichen erfuhren, welche Geschichten sich in dem unscheinbaren Ort auf dem Friedhof verbergen, und sie erlebten, wie der Zweite Weltkrieg Menschen prägte - bis heute. Knapp ein halbes Jahr nach Projektbeginn begann im Februar 2022 der Krieg in der Ukraine. "Und plötzlich war der Krieg da", sagte eine Jugendliche und unterstrich damit die Relevanz des Projektes.

Wer sich mit der Vergangenheit beschäftigt, versteht die Gegenwart und kann die Zukunft gestalten. Und so bleibt zu wünschen, dass die beiden Tafeln, die die Geschichte des Luftangriffs und der Kriegsgräberstätte erzählen, viele Besucherinnen und Besucher finden.

Text und Fotos: RG Rheinland